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Sprache - Arbeit - Migration

 

 

 

Ökonomisierung der Bildung

Einen beachtenswerten Gastkommentar des Wiener Philosphen Konrad Paul Liessman hat die Neuen Züricher Zeitung (NZZ) unter dem Titel "Das Verschwinden des Wissens" veröffentlicht. In diesem Beitrag wird der Frage nachgespürt, was sich unter den Begrifflichkeiten «Selbstkompetenz», «Sachkompetenz», «Metho- denkompetenz» und «Sozialkompetenz» erst auf den zweiten Blick erschließt: "Historisch gesehen wurzelt das Kompetenzkonzept nicht in der Pädagogik oder Bildungstheorie, sondern in der Ökonomie. Die ersten Kompetenzmessungs- modelle wurden mit dem Ziel entwickelt, Prüfungsverfahren für die unterschiedlichsten Fähigkeiten, Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale von Menschen zu gewinnen, um deren Einsatz für Unternehmen zu optimieren."

 

 

 

Lesen und Schreiben global

Anlässlich ihres Internationalen Tags der Alphabetisierung hat die UN in Kooperation mit dem Projekt "7 Milliarden Andere" eine Zusammenstellung von Aussagen zum Wert von Schreib- und Lese-Fertigkeiten in einem Video-Beitrag veröffentlicht.  Die Schriftunkundigen aus fünf Ländern der Welt äußern sich in ihren jeweiligen Sprachen; eine Untertitelung in Italienisch läuft am Rande zum Mitlesen.

 

 

Millionster Gastarbeiter vor 50 Jahren  angekommen

Vor 50 Jahren, am 10. September 1964, wurde der millionste "Gastarbeiter" der Bundesrepublik Deutschland in Köln mit einem Moped empfangen. Dieses Jubiläum ist der Anlass, hier ein Dokument des deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) von 1975 einzustellen, in dem einige Stellungnahmen deutscher Gewerkschaften von 1971 bis 1974 dokumentiert werden. Die Stellungnahmen bzw. Empfehlungen wurden vom Deutschen Gewerkschaftsbund, Bundesvorstandsverwaltung, Abteilung Ausländische Arbeitnehmer, Abt. Auslän- dische Arbeitnehmer, Düsseldorf, zusammengestellt und herausgegeben; dokumen- tiert werden die Stellungnahme „Die deutschen Gewerkschaften und die ausländischen Arbeitnehmer“ des Bundesvorstands des DGB 1971, „Forderungen des DGB zur Reform des Ausländerrechts“, 1973, die „Stellungnahme und Forderungen des DGB zum Unterricht für Kinder ausländischer Arbeitnehmer“, 1973, sowie „Empfehlungen über Maßnahmen der beruflichen Aus- und Fortbildung für ausländische Arbeitnehmer“, 1974.

 

Wllkommenskultur à la Circus Halligalli: ein Video

Captain Crazy und Sexy Rexy entdecken Deutschland - oder Deutschland ist leider ab 18:00 abends geschlossen und öffnet erst wieder um 9:00 am nächsten Morgen. - Der ultimative Trailer (auf der Mediathek von Pro Sieben) für jeden, der sich mit "Willkommenskultur" befassen will oder muss. Eine kleine Kritik: Das was gezeigt wird, bezieht lediglich die Männerkultur ein.
 

 

   

Chaos Ehegattennachzug

„Ungleichbehandlungen von drittstaatsangehörigen Ausländern unter- schiedlicher Herkunftsländer sind dem Aufenthaltsrecht nicht fremd. Sie sind auch angesichts des Gleichheitssatzes vertretbar, wenn ausreichende Sachgründe für die für Inländer geltenden Anforderungen bestehen und sich die Benachtei-ligung in Grenzen hält.“ – Viel besser lässt sich das Chaos nicht begründen, das sich der deutsche Gesetzgeber auf freiwilliger Basis zur Frage des Ehegattennachzugs von Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund angerichtet hat. Erfolgt ist die Aussage in der Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. – Beim Lesen der 28 Seiten umfas- senden Drucksache kann man sich durch dieses bürokratische Chaos durcharbeiten, wobei es aber hilfreich ist, wenn man sich im Ausländerrecht ein wenig auskennt. Eine gute Lesehilfe bietet der Beitrag "Wie die Bundesregierung am Sprachtest beim Ehegat-tennachzug festhält".

 

   

Vielfalt in der Politik

Die weltweite Migration erhöht den Grad der Diversifizierung in den europäischen Gesellschaften und die Demokratien sind gefordert, die „Herzen und Köpfe“ der sich zunehmend diver- sifizierenden Bevölkerungen zu gewinnen. Die  Aufgabe von poli- tischen Parteien ist es, den Willen aller gegenüber dem Staat und den Einfluss der Bevölkerung auf die Entwicklungen der Gesel- lschaft zu integrieren. Die Akteure der Legislative und der Exe- kutive tragen ebenso wie Parteien die Verantwortung dafür, dass die gesamte Bevölkerung in ihrer Vielfalt an den Pro-zessen beteiligt ist. Das  EU-Projekt DIVPOL - "Diversity in Political Parties’ Programmes" ist diesen Herausforderungen nachgegangen und hat Politiker, Mitarbeiter und  "Gate-Keeper" von Parteien sowie Vertreter von Migrantenoganisationen in sieben europäischen Ländern befragt (zum Abschlussbericht).

 

   

Armut, Arbeit, Integration

Die Bundesregierung hat  einen Staatssekretärsausschuss zu "Rechtsfragen und Herausforderungen bei der Inanspruchnahme der sozialen Sicherungssysteme durch Angehörige der EU-Mitgliedstaaten" eingesetzt. Am 26. März 2014 legte der Ausschuss dem Kabinett seinen Zwischenbericht vor. Erste Pressemeldungen kritisieren diesen Armutsbericht unter der Überschrift "Die Bundesregierung diskriminiert". Überaus deutlich wird in diesem Bericht  ein Zusammenhang zwischen Arbeit und "gewollter" Integration hergestellt, der einem Beitrag von 2011 in dem Online-Nachrichtendienst Migazin erneut Aktualität verleiht. In dem Beitrag wurde sehr knapp und kritisch auf den Zusammenhang von Arbeit und Integration - vor allem aus der Perspektive der "zu Integrierenden" hingewiesen: "Arbeit statt Integration? Arbeitsmigranten wissen, dass 'Integration' im Wohlfahrtsstaat ein Ammenmärchen ist wie anderswo. 'Integration“ ist eine Ware und kostet 2000 € netto im Monat."

 

   

Alltagsrassismus im Bild

Subtiler oder beiläufiger Rassismus kann genauso schädlich sein wie seine offeneren Formen. Der Alltagsrassismus ist gekenn-zeichnet durch das demütigende Verhalten im Bus oder bei der Arbeit oder ... . Solche Situationen greift das Video „The Invisible Discriminator' - Stop. Think. Respect” in eindringlicher und ein-facher Weise auf: Bemerkenswert ist die Umsetzung der Idee durch den dramaturgischen Einsatz des "bösen Kerls", der den Protagonisten in den einzelnen Szenen die "Vorurteile" in einer unaufdringlichen Art einflüstert: "Kannst Du ihr wirklich trauen?" – Auch die Reaktionen der "Diskriminierten" sind hervorragend angelegt: Da sie ja nicht direkt diskriminiert, nicht mal direkt angesprochen werden, verfügen sie auch nicht über die Option auf eine Reaktion.

 

   

Integrationskurse: Kinderbetreuung soll entfallen

In einem "offenen Brief" an die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz, kritisieren Kursleiter von Integrationskursen u.a. die Organisation und Struktur der Kurse und fragen konkret zur geplanten Einstellung der Kinderbetreuung: "Wird der Wegfall der Kinderbetreuung “bisweilen auch einen positiven Druck bewirken, Kinder mit Migrationshintergrund in staatliche Einrichtungen mit professioneller Betreuung zu geben”, wie das BAMF schreibt? Oder wird der Wegfall der Kinderbetreuung dazu führen, dass das BAMF Geld spart, weil weniger Mütter an den Integrationskursen teilnehmen werden?"

     

Funktionaler Analphabetismus in der Arbeitswelt
 

Seit Erscheinen der leo.Studie der Universität Hamburg ist bekannt, dass ca. 7.5 Mio. Menschen in Deutschland Probleme mit dem Lesen und dem Schreiben haben.  Oftmals weiß selbst das engste Umfeld der Betroffenen nichts von deren Problemen. Den Weg zu einem Lernangebot finden nur wenige: etwa 20.000 Betroffene! Das Projekt MENTO - "Ausbildung und Implementierung von Lernberater/-innen und Lernmento- r/-innen und Sensibilisierung arbeitsweltlicher Akteure für Grundbildung und Alphabetisierung in der Arbeitswelt" - wendet sich an das betriebliche Umfeld der Betroffenen.  Zu den Aufgaben des Projektes gehört die Ausbildung von  Kollegi/-nnen zu Mentor/-innen sowie zu Lernberate/-rinnen, die als eine erste Ansprechstation für betroffene Kolleg/-innen bei Bedarf Hilfe organisieren und passende Lernangebote vermitteln. Ziel dieser Arbeit ist die mittelfristige Herausbildung eines kollegialen-gewerkschaftlich-solidarischen Hilfenetzwerks. Die Qualifi- zierungen sind aufgrund der öffent-lichen Förderung kostenfrei; nähere Angaben zu den Angeboten sind auf der Projektseite des DGB Bildungswerks zu finden.
   


Zuwanderung spanischer Pflegekräfte

 

Marisa ist eine hoch qualifizierte und in Deutschland "händeringend" gesuchte Pflegekrat mit einen Vertrag über drei Jahre. "Bis zu 7000 Euro müsse sie zahlen, wenn sie früher rauswolle, sagt sie und zeigt die entsprechende Klausel. Als sie in Deutschland anfing, stellte die Klinik sie für einen von der EU bezahlten Sprachkurs frei. Damit sich das auszahlt, soll sie 36 Monate bleiben - oder zahlen." So ein Artikel in Spielgel Online.

 

   

UN Welttag gegen Menschenhandel

"Der Menschenhandel und die Ausbeutung von Menschen durch Menschenhandel gehören zu den schwersten Verletzungen der Menschenwürde, die es gibt. Der Menschenhandel erstreckt sich auf  Zwangs- und Sklavenarbeit, auf verschiedene Formen sexueller Ausbeutung, Zwangsheiratungen, Entnahme von Orga- nen und andere zeitgenössische sklavereiähnliche Praktiken." – So die  UN-Hochkommissarin für Menschenrechte in der Erklärung zum ersten Welttag gegen Menschenhandel am 30.07.14. - Weitere Informationen der United Nations zum Menschenhandel.
 

   

Prüfen und Testen von Sprachkenntnissen in der Migration

Das Transnationale ExpertInnenforum "Sprache und Migration" hat auf seinem Treffen im Mai 2014 ein Positionspapier "Prüfen und Testen - als Fördern verkauft" erarbeitet. Kritisiert wird u.a. "die Tendenz zu immer mehr formellen und einsprachigen Tests, deren Validität in verschiedener Hinsicht (v.a. Zuverlässigkeit und Aussa- gekraft) in Frage zu stellen ist, anstatt das Individuum in den Mit- telpunkt zu rücken und Bedürfnisse, Lebenswelten und Erfah- rungsräume wahrzunehmen. Wir fordern mehr empirische Unter- suchungen sowohl zur Funktion von Sprachkenntnissen im Migrationskontext als auch zur Wirksamkeit der... Maßnahmen."

 

   

Agentur der EU für Grundrechte

Der diesjährige Jahresbericht der „Agentur der Europäischen Union für Grundrechte“  bietet einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen und politischen Entwicklungen in Europa im Bereich der Grundrechte mit besonderem Blick auf die Themen: Asyl, Einwanderung und Integration; Grenzkontrolle und Visapolitik; Informationsgesellschaft, Achtung des Privatlebens und des Datenschutzes; Rechte des Kindes und Schutz der Kinder; Gleichheit und Nichtdiskriminierung; Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Intoleranz; Zugang zum Recht und Justiz; Rechte der Opfer von Straftaten; EU-Mitgliedstaaten und internationale Verpflichtungen. Er bietet zudem einen Überblick über Entwicklungen zur Integration der Roma n und die Verwendung der EU-Charta der Grundrechte vor den nationalen Gerichten. Der Bericht steht auf Englisch und Französisch zum Download zur Verfügung.

 

   

Arbeitsmigration weltweit

Die Hälfte aller Migranten weltweit sind auch Arbeitnehmer, der Einfluss von  Arbeitsministerien und anderen Sozialpartnern auf die nationalen Einwanderungspolitiken ist aber nur sehr be- grenzt. Dieses Fazit wird in dem neuesten Migrationsbericht der International Lobour Orgnization (ILO) gezogen. Die ILO (deutsch: Internationale Arbeitsorganisation – IAO) ist als Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Hauptsitz in Genf zuständig für die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards. Auf  103. Internationalen Arbeitskonferenz  stellte der ILO- Generaldirektor Guy Ryder seinen neuesten Bericht „Faire Migration: Festlegung einer Agenda der IAO“ vor; gestaltet werden müsse eine Agenda für eine faire Migration, „die nicht nur die grundlegenden Rechte der Wanderarbeitnehmer achtet, sondern ihnen auch echte Möglichkeiten für menschenwürdige Arbeit bietet." Der Bericht enthält Hintergrundinformationen zur weltweiten Arbeitsmigration und zu den sich daraus ergebenden Fragestellungen. Weitere Informationen können auf dem Portal "Labour migration" der ILO-Website nachgelesen werden.

 

   

Sprachnachweis für Ehegatten aus der Türkei verstößt gegen Unionsrecht

"Dass Deutschland Ehegatten von rechtmäßig im Inland wohnenden türkischen Staatsangehörigen ein Visum zum Zweck des Ehegattennachzugs nur erteilt, wenn sie einfache Kenntnisse der deut schen Sprache nachweisen, verstößt gegen das Unionsrecht. Das 2007 eingeführte Spracherfordernis ist nicht mit der Stillhalteklausel des Assoziierungsabkommens mit der Türkei vereinbar".  So der Gerichtshof der Europäischen Union in seinem Urteil am 10.07.14 (siehe dazu die Presse-mitteilung und das Urteil des Gerichsthofes in der Rechtssache C-138/13). - Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bun- desminister des Innern, Dr. Günter Krings, hat bereits zum Urteil Stellung bezogen: "Grundsätzlich ist der Sprachnachweis für drittstaatsangehörige Ehegatten aber auch nach dem Urteil des EuGH weiterhin mit dem Recht der EU vereinbar. Wir sehen uns insoweit in unserer Ansicht bestätigt, dass der Sprachnachweis vor Einreise mit fundamentalen Rechten – wie etwa dem Recht auf familiäres Zusammenleben – vereinbar ist."

 

   

Unübersetzbar: Formacja, Talaka, Litost u.a.

Sprachhandlungen sind ein Ausdruck der Kultur par excellence. Eine Sprache verdichtet kulturelle Sichtweisen einer Gemein- schaft, zum Beispiel über zwischenmnschliche Beziehungen, Gefühle, Verhaltensweisen, Wahrnehmungen. Sie verkörpert historische Erfahrungen und folglich kann sie nicht in der gleichen Weise von anderen Sprachen geteilt werden. Unübersetzbarkeit sollte aber kein Hindernis für das Zusammenleben sein, ist aber der Impuls, der den Herausgeber der Website Europe’s not dead,  Romain Seignovert, veranlasst hat, eine Liste von unübersetzbaren Worten zu starten. Einige Worte drücken Gefühle aus, "die wir alle einmal erlebt haben, aber ohne die Möglichkeit, sie zu benennen.“ - Für Deutsch steht übrigens das Wort "Schadenfreude" auf der Liste, für Österreischisch "Torschlusspanik". Weitere Listen auf der Website: Schimpfworte, Schmerzensrufe, Nachnamen, ... .

 

   

Diskriminierung: Augen auf!

Die  Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) fördert mit ihrem „Programm Europeans for Peace“ internationale Austauschprojekte für Jugendliche aus Deutschland und den Ländern Mittel-, Ost - und Südosteuropas sowie Israel. Anfang Juli 2014 startete die Ausschreibung für das Jahr 2015/16 unter dem Titel „Diskriminierung: Augen auf! “. Angefragt sind bis zum 15.12.14 Ideen von Schulen oder außerschulischen Bildungsträgern, die sich in internationaler Partnerschaft zusammenschließen, um sich mit Diskriminierung und Verfolgung im Nationalsozialismus oder aktuelle Formen von Diskriminierung vor dem Hintergrund des Verbots der Diskriminierung (Artikel 2 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte) zu befassen.

 

   

Integrierte Sprachförderung am Beispiel

Die Broschüre "Herausforderungen erkennen. Umsetzung gestalten. Erfahrungen teilen", wurde von LIFE e.V. im Rahmen des  Landesnetzwerks Integration durch Qualifizierung (IQ) Berlin erstellt.  Am Beispiel einer Weiterbildung für Ingenieurinnen werden zahlreiche Beispiele und Empfehlungen vorgestellt, wie Sprach- und Fachunterricht sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Die Handreichung "Herausforderungen erkennen. Umsetzung gestalten. Erfahrungen teilen. Integrierte Sprachförderung in der Weiterbildung „Neue Energie für Ingenieurinnen“ richtet sich an Fach- und Sprachlehrkräfte.

 

   

Sprachsensible Beratung

Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch im bundesweiten  Netzwerk "Integration durch Qaulifizierung" (IQ) hat u.a. zum Thema "sprachsensibler Frachunterricht" Fortbildungen konzpiert und durchgeführt sowie Materialien entwickelt. Aufgrund der Anregungen von Berater/inne/n  aus dem IQ Netzwerk hat die Fachstelle sowohl das Konzept der Sprachsensibilisierung als auch die Materialien für den Beratungskontext  aufbereitet. In der jetzt veröffentlichten Handreichung werden Stolpersteine und Schwierigkeiten aufgezeigt, die sich sprachlich in Beratungs-gesprächen  ergeben können. Die Broschüre "Sprachsensibel be- raten. Praktische Tipps für Beraterinnen und Berater" will dazu beitragen, dass Beraterinnen und Berater sprachbewusst und sprachsensibel die deutsche Sprache einsetzen können, und schlägt exemplarische Handlungsansätze vor.

 

   

Kiezdeutsch oder Jugendjargon?

"Gehst du Bus?,  „Kiezdeutsch gibt's bald ohne Kiez“, "Kommst du mit Klo?" oder "Ich war Fußball" – mit diesen und ähnlichen Überschriften berichtete die Presse über eine Dissertation von Diana Marossek an der TU Berlin. Eine neue Umgangssprache entstehe, so ein Fazit der Dissertation, die sich mit den Ursachen der Entwicklung gesprochener Sprachvarietät von jungen Menschen in Berlin befasst. Die Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit sich Jugendliche ohne Migrations- hintergrund die Sprechweisen der Migranten, also die „multiethnischen Stile“, angeeignet haben und diese in verschiedenen Situationen im (Schul-) Alltag verwenden.
Die Dissertation steht auf dem "digitalen Repositorium der Technischen Universität Berlin" als Download zur Verfügung.

 

   

Teilhabe von  Flüchtlingen an Ausbildung und Arbeit 

Geduldete Flüchtlinge und Asylsuchende werden erst seit ca. 10 Jahren im Feld der Arbeitsmarktintegration – und zudem bis heute eher zaghaft - mit öffentlichen Mitteln gefördert. „Dies ist auch ein Grund dafür, dass zu den Lebenslagen von Flüchtlingen im Kontext von Bildung, Arbeitsmarkt und gesellschaftlicher Partizipation auf Seiten der Institutionen, der Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft ein hohes Maß an Unkenntnis herrscht.“ Die jüngst veröffentlichte Publikation „Inklusion auf Raten. Zur Teilhabe von Flüchtlingen an Ausbildung und Arbeit“, herausgegeben von Maren Gag und Franziska Voges, bietet einen breiten und fundierten Überblick über Erfahrungen und Analysen zu der Frage, in wie weit auch für diese Gruppe Inklusion als Chance begriffen werden kann und begriffen wird. Um zum Diskurs über gesellschaftliche Teilhabegerechtigkeit beizutragen, werden aus den Perspektiven von Forschung, Politik und Projektpraxis Chancen und Problemlagen zu verschiedenen Arbeitsfeldern im Kontext der beruflichen Integration von Flüchtlingen thematisiert. Der Band ist  in der Reihe „Bildung in Umbruchgesellschaften“ des Waxmann Verlags erschienen (zum Inhaltsverzeichnis).

 

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Sprache - Arbeit - Migration, Petra Szablewski-Cavus  | post@sprache-arbeit-migration.de
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