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Frühere Hinweise

Sprache - Arbeit - Migration

 

 

 

Diskriminierung am Ausbildungsmarkt

Der Forschungsbereich des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat „mithilfe eines Korrespondenztests erstmals statistisch nachgewiesen, dass ein diskriminierungsfreier Zugang zur Ausbildung im dualen System in Deutschland noch nicht gewährleistet ist.“ Auf der Grundlage einer eigens durchgeführten Empirischen Studie zur Diskriminierung von Bewerbern auf dem deutschen Ausbildungsmarkt werden Erkenntnisse zu den Mechanismen von Diskriminierung und Handlungsempfehlungen vorgestellt. Die an der Studie beteiligten jugendlichen Bewerber waren „im Hinblick auf ihr Alter, ihre (einwandfreien) deutschen Sprachkenntnisse, ihre Qualifikationen und ihre Schullaufbahn vollkommen gleich geeignet, sie unterschieden sich lediglich durch ihre Namen und ihre Staatsangehörigkeit (deutsch bzw. türkisch).“ Zwar dürfe von den Ergebnissen nicht pauschal auf den gesamten Ausbildungsmarkt geschlossen werden, vor allem können auch keine Rückschlüsse auf den Zugang zur schulischen Bildung gezogen werden, so im Fazit der Studie. Trotzdem sind die Ergebnisse für die Integrationsdebatte in Deutschland von eminenter Bedeutung: „Ein von meritokratischen Prinzipien geleitetes Bildungssystem bzw. ein leistungsorientierter Arbeitsmarkt verspricht unter anderem, dass der Zugang zu diesen Systemen frei von Diskriminierung ist." Stehen  Teilhabechancen nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung oder werden bestimmte Gruppen benachteiligt, ist Integration nachhaltig gefährdet. Die Studie wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert. (Infografik SVR/ Deniz Keskin)

 

 

 

Prekärer Integrationskurs

So erfreulich die vor Kurzem erfolgte teilweise Zurücknahme des Förderungsstopps für die ESF-BAMF-Kurse einerseits ist (siehe dazu den Hinweis „ESF-BAMF-Kurse 2014 nun doch gesichert“ auf dieser Seite), so ist  aus Sicht der Praxis bisher noch ungeklärt, „wie die Situation bei den einzelnen Trägern aussieht und wann es mit den Kursen weitergehen kann.“ – Vor allem für KursleiterInnen bestätigt sich mit dieser Unsicherheit erneut deren prekäre Beschäftigungssituation. Georg Niedermüller, einer der Begründer der „Initiative Bildung Prekär“ (IBP) und Integrationskursleiter, greift in seinem Beitrag „Arm durch Arbeit. Statt Deutschkurse für Ausländer: ‚auf Dauer eine andere Tätigkeit suchen” diesen Zusammenhang in Migazin vom 09.05.14 auf und schildert die prekären Arbeitsbedingungen:  „Bei einem so volatilen Bildungsmarkt, aus dem der Staat sich so weit wie möglich raushält, ist es für eine Lehrkraft nur sinnvoll, nach anderen Beschäftigungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Selbst in einem Call-Center hat man ein besseres und sichereres Einkommen als in den staatlichen Deutschkursen.“ 

 

 

 Auch ich bin Deutschland

Jetzt gibt es in Anlehnung an das Projekt ‘I, too, am Harvard’ (siehe dazu den früheren Hinweis im Archiv "Ich bin nicht halb irgendwas - Auch ich bin Oxford") ebenfalls in Deutschland eine Kampagne AuchIchBinDeutschland, die verdeutlichen soll, dass Deutschland und "Deutschsein" sich wandeln und die verbreiteten Zuschreibungskriterien nicht mehr die demo- grafische Realität widerspiegeln.  Weitere Foto-Beiträge sind erwünscht.

 

 

 

 

 

Migrationspolitik und Geschlechtergerechtigkeit

„Politiken, die Dienstleistungen für Hausarbeit und häusliche Pflege fördern, tragen zur Entwicklung eines stark feminisierten, prekären und gering qualifizierten Arbeitssektors und damit indirekt zum Anstieg des Lohngefälles zwischen Männern und Frauen bei.“ In einem kürzlich veröffentlichten E-Paper der Heinrich-Böll-Stiftung mit dem Titel „Care Crisis: Welche Auswirkungen haben Migrationspolitiken auf Geschlechter-gerechtigkeit?“ analysiert die Autorin Emilia Roig die kombinierten Effekte der Familien-, Arbeitsmarkt-, Gleichstellungs- und Zuwan-derungspolitik auf die Situation von Frauen „mit Migra-tionshintergrund“ in der Pflegebranche. Ein wichtiges Fazit: „Reinigungsarbeiten, Pflege- und Sorgetätigkeiten in Privat-haushalten werden vielfach durch zugewanderte Frauen aus Drittländern ausgeübt. Diese Tendenz zum ‚modifizierten Hausfrauenmodell’ bildet die Kehrseite der zunehmenden Erwerbstätigkeit von deutschen Frauen bei Verbleib der Männer in der Ernährerrolle und der Vollbeschäftigung. Sorgearbeit wird auf diese Weise von gut verdienenden an gering qualifizierte, häufig zugewanderte Frauen umverteilt.“

 

 

Nachweis von Sprachkenntnissen vor EU-Gerichtshof

"Nach Ansicht von Generalanwalt Paolo Mengozzi verstößt es gegen das Unionsrecht, dass in Deutschland Drittstaats-angehörigen ein Visum zum Zweck des Ehegattennachzugs nur erteilt wird, wenn sie Grundkenntnisse der deutschen Sprache nachweisen können. Das 2007 eingeführte Spracherfordernis ist weder mit der Stillhalteklausel des Assoziierungsabkommens mit der Türkei noch mit der Richtlinie über die Familienzu-sammenführung vereinbar." - Die Richter des Gerichtshofs treten nunmehr in die Beratung ein. Ausführich ist die Begründung des Generalanwalts nachzulesen in der Pressemitteilung Nr. 63/14 vom 30.04.2014 des Gerichtshof der Europäischen Union. - Das "Transnationale ExpertInnenforum" hat übrigens bereits 2009 ein ausführliches  Posiitionspapier aus fachlicher Sicht zum Thema erstellt.  

 

 

ESF-BAMF-Kurse 2014 nun doch gesichert

Die berufsbezogenen Deutschkurse aus ESF-Mitteln (ESF-BAMF-Programm), für die Ende März abrupt ein Bewilligungsstopp ausgesprochen wurde, werden nun doch weiter bewilligt werden können, wenn auch in geringerem Umfang als ursprünglich geplant. Dem BMAS ist es "gelungen, noch einmal zusätzliche ESF-Mittel in Höhe von rund 34 Millionen Euro für die Fortführung des Programms bis zum 31. Dezember 2014 bereitzustellen. ... Ein ESF-finanziertes Nachfolgeprogramm wird es ab 2015 geben." - So die Pressemitteilung des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung.

 

 

 

 Jahresgutachten zum sozialen Zusammenhalt


"Je besser es dem Standort Deutschland geht, desto mehr wächst die Armut". - Ein wichtiger Beitrag des Paritätischen: Das Jahresgutachten zum sozialen Zusammenhalt in Deutschland trägt den Titel "Das Soziale - in der Krise?" und soll ein Gegengewicht zu den rein ökonomischen Gutachten der fünf Wirtschaftsweisen bilden - so der Verbandsvorsitzende Rolf Rosenbrock bei der Präsentation des 54-seitigen Berichts auf der Pressekonferenz am 24.04.2014 bei der Vorstellung des Gutachtens.

 

 

 

 

 

 

 

Jahresgutachten des Sachverständigenrats  

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration legt mit seinem neuesten Jahresgutachten eine bilanzierende Bewertung der Migrations- und Integrationspolitik der letzten fünf Jahre vor: „Während die Bilanz in der Integrationspolitik gemischt ausfällt, ist bei der Arbeits-migrationspolitik eine weitgehende Liberalisierung der Zuzugs-möglichkeiten für Fachkräfte erreicht worden. Dennoch fehlt nach wie vor eine zuwanderungspolitische Gesamtstrategie.“ Für das Jahresgutachten wurde zum dritten Mal ein Integrationsbarometer erstellt. Befragt wurden rund 5.660 Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Das Gutachten „Deutschlands Wandel zum modernen Einwanderungsland“ bündelt die Bilanz in 9 Kernbotschaften und bietet  auch eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Integrations- und Migrationspolitik.

 

  

EU: Entsendung von Arbeitnehmern

Das Europäische Parlament stimmte am 16.04.14  der neuen Entsenderichtlinie zum Arbeitnehmer-Entsendegesetz (AEntG) zu: „Die geplante Abschwächung der EU-Entsenderichtlinie unter dem Vorwand ihrer angeblich besseren Durchsetzung bedeutet nichts anderes als eine neue Runde im Sozialdumping. Damit würde dem Entsendebetrug Tür und Tor geöffnet. Die in Brüssel machen so Europa kaputt“, so der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. Auf der Website von “LabourNet Germany“ ist ein Dossier zum Thema „EU: Debatte um Durchsetzungs-Richtlinie zur Entsendung“ erstellt worden.

 

 

IAB-Studie zum Lohngefälle und zur Job-Hierarchie von MigrantInnen

„Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere kürzlich migrierte Per- sonen in schlechter bezahlenden Betrieben arbeiten. In Bezug auf die Job-Hierarchie zeigt sich, dass Migranten in niedrigeren Positionen beschäftigt sind. Lohnregressionen ergeben den Befund, dass die negative Selektion in schlechter bezahlte Jobs und zu schlechter bezahlenden Arbeitgebern einen großen Anteil des Lohnunterschieds zwischen Migranten und Deutschen erklärt."  (Aus der Kurzfassung der IAB-Studie "Sorting within and across establishments.")

 

 

 

Zum Nachdenken: Faire Sprache

 

"Nicht selten geht Macht mit Gewalt einher. Menschen, die  sagen: "Das ist doch kein schlimmes Wort, das meine ich doch gar nicht schlecht!" offenbaren, dass sie weiterhin die Gewalt darüber behalten möchten, welche Worte (und somit Stereotype) auf wen angewandt werden." Diese Überlegung und weit mehr Nachdenkenswertes  zum Sprachgebrauch sind auf der Website von fair-sprech nachzulesen.

 

  

 

Deutsch lernen für Jugendliche in der Berufsbildung

An der Berufsbildenden Schule Melle wird geplant, für die Durch- führung von Sprachkursen für jungdliche MigrantInnen externe  Bil- dungsanbieter zu engagieren. Dazu ein offener Brief von Integrationskursleite/rin- ne/n an das  Kollegium: "Wir würden uns freuen, wenn Ihr Kol- legium sich intern über die Frage beraten würde, ob man einen zweiten, prekären Arbeitsmarkt an Ihrer Schule etablieren will. Wenn der DaZ-Unterricht an Ihrer Schule schon von Externen ge- macht werden kann, dann kann man ... praktisch jedes Unterrichtsfach von billigen VHS-Freiberuflern unterrichten lassen."

 

  

Sprachliche Vielfalt in der Lehrerausbildung

Berliner Universitäten haben ein Projekt "Deutsch als Zweit- sprache. „Sprachen – Bilden – Chancen:  Innovationen für das Berliner Lehramt“ gestartet. Ziel ist es, zukünftige Lehrer/innen besser auf die sprachliche Vielfalt in den Klassenzimmern vorzubereiten; unterstützt wird das Projekt von dem Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und vom Berliner Senat  für Bildung und Wissenschaft.


 

Sprachtests Ehegattennachzug: Ein Drittel besteht die Prüfung nicht

Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Links-Fraktion hervorvorgeht, fiel im Jahr 2013 fast ein Drittel (12.828 von rund 40.000 Prüflingen) der nachzugswilligen Ehegatten bei dem obligattorischen "Deutschtest" durch:  AusländerInnen aus vielen "Drittländern", die zu ihren - auch deutschen - EhepartnerInnen nach Deutschland ziehen wollen, müssen seit 2007 bereits vor der Einreise in einem Test Deutschkenntnisse nachweisen.

 

 

 

 

Care Migration

"Deutschland im Pflegenotstand. - Perspektiven und Probleme der Care Migration" - so lautete der Titel der Tagung, zu der die Heinrich-Böll-Stiftung am 10. und 11. März 2014 eingeladen hatte. Eine Dokumentation mit Audiointerviews und Video-Mitschnitten der wichtigsten Vorträge und Diskussionen sowie ergänzenden Beiträgen zum Thema wurde für alle Interessenten online zur Verfügung gestellt. (Bild links: cc Maria Lüdtke)

 

 

 

    

"Ich bin nicht halb irgendwas" - Auch ich bin Oxford

Das Projekt, das von der Initiative "Auch ich bin Harvard“ inspiriert wurde, verbindet auf sehr einfache und ansprechende Art die Porträts von „schwarzen“ Oxford-StudentInnen mit Sprüchen, mit denen sie oft und unfreiwillig konfrontiert werden. Eine höchst gelungene Sammlung mit Anregungen für „Weiße“, welche Fragen und Zuschreibungen man vielleicht doch lieber unterlassen sollte.

 

 

 

 

 

 

 

Sprache - Arbeit - Migration, Petra Szablewski-Cavus  | post@sprache-arbeit-migration.de
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